Malaysia reisen – Cherating, Treffpunkt der Traveller

Cherating ist ein angenehmer, kleiner Ort direkt am Meer und das Beste, was wir bisher in Malaysia erfahren haben. Wir sind etwa in der Mitte Malaysias, uns gegenüber an der Westküste ist Kuala Lumpur.

Autor: Herbert Jeckl

Cherating ist der Treffpunkt an der Ostküste für Traveller und zu vergleichen mit Krabi in Thailand oder Nha Trang in Vietnam, auch wenn längst nicht so viel los ist, wie an den beiden anderen Orten. Aber inzwischen wurde der idyllische, kleine Ort auch vom europäischen Tourismus heimgesucht. So sind Bungalowanlagen entstanden, es gibt zahlreiche gute Restaurants, Verkaufsstände für Batik, Sarongs und andere Sachen, Dschungeltouren und Surfkurse werden angeboten – und es gibt die richtig teuren Ressorts wie zum Beispiel der Club Med. Diese teuren Anlagen haben ihre Privatstrände, für Außenstehende unzugänglich, was nicht unbedingt für eine nette Atmosphäre sorgt.

Das Leben hier in der südlicheren Region ist deutlich lockerer als an der nördlichen Ostküste und man fühlt sich als Europäer wieder gleich viel wohler.

Die Menschen hier sind sehr freundlich und zuvorkommend. Ich bin überrascht von der Lockerheit und der Gleichgültigkeit, wie sie mit einigen Dingen umgehen.

Autor: Herbert Jeckl

Da war die lockere Art im Gästehaus, in dem man sich den ganzen Tag über Kaffee oder Tee holen konnte und das Frühstück auch noch am Mittag bekam. Frühstück und Abendessen waren im Preis inbegriffen.

Da war der Chef unseres Gästehauses, der uns fragte: „Was hat man euch gesagt, dass ihr für einen Bungalow bezahlen müsst?“
„20 Ringgit“, antwortete Claudia und der Chef lachte.
„Eigentlich sind es 25 Ringgit, aber wenn man euch 20 gesagt hat, dann ist das okay.“

Da war der Junge von der Reinigung, der mir meine ganze Wäsche mit fünf Ringgit berechnet hatte, obwohl es viel mehr als 1 Kilo war. Er hob nur den Beutel hoch und schätzte das Gewicht. Da war derselbe Junge, der Claudia erlaubte, ein Gespräch aus Deutschland zu empfangen. Sie telefonierte über zehn Minuten, aber ihm war das egal, er hatte keine Eile und verlangte auch keinen Penny dafür.

Da war der Künstler mit seinen Batikwerken, der uns volllaberte und über alles schimpfte – über die Regierung, über Nordkorea und den Iran, über Gott, Allah und die Welt. Man konnte auch mit ihm Handeln, wenn man mal zu Wort kam. Einen Tag später mieteten wir ein Fahrrad bei ihm und Claudia fragte: „Bist du auch mit zwanzig Ringgit für zwei Räder einverstanden, anstatt zwölf Ringgit für ein Rad?“
Er schmunzelte und jammerte zugleich: „Oh, ihr macht mich Bankrott, ich habe 2 Frauen und 5 Kinder zu ernähren, es regnet durch mein Dach hindurch, …“
Ein unaufhörlicher Redeschwall prallte auf uns ein, aber wir bekamen die Räder zu unserem Preis. So waren wir zufrieden und auch er, wie wir an seinem Lachen heraushörten.

Autor: Herbert Jeckl